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Liebe heilt die Seele

3. Teil zu "Magie des Blutes" und "Rache und Vetrauen"
von

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Selbstständigkeit

Remus ging vom Büro der Direktorin direkt zur Krankenstation. Er war noch immer tief erschüttert von dem, was er gehört hatte und hoffte für McLaggen, dass er jetzt offen zugab was passiert war. Er war sich sicher, er würde den Schüler für seine Tat fürs erste suspendieren, denn er wollte auf jeden Fall verhindern, dass Hermione ihm wieder begegnen musste und außerdem würde er ihn von der Schule verweisen, wenn er auch vor Gericht schuldig gesprochen wurde, beziehungsweise ihm die anderen Lehrer in diesem Urteil zustimmten.
 

Er betrat die Krankenstation und sah, dass der Gesuchte noch im Bett lag. Er ging direkt zu ihm und forderte ihn auf: „Guten Morgen, ich bin von der Direktorin hierher geschickt worden. Sie hat mich Informiert, dass es letzten Abend einen Vorfall gab, in den sie involviert waren, würden sie mir bitte schildern was passiert ist!“ Cormac setzte sich langsam im Bett auf und sah zu seinem Hauslehrer hoch, der abwartend am Fußende des Bettes stand und die Arme vor der Brust verschränkte: „Also, Mr. McLaggen, ich höre.“ „Ich bin dazwischen gegangen als Malfoy Hermione schlagen wollte“, log er ihm frech und ernst ins Gesicht. Remus wurde sichtlich wütend und mit drohend erhobener Stimme sagte er: „Lügen sie mich nicht an. Ich will die Wahrheit hören. Sie machen es nur noch schlimmer, je länger sie lügen.“
 

Der Schüler zuckte unter den harten Worten des Hauslehrer kurz zusammen, schien sich dann jedoch schnell wieder zu fangen, denn er antwortete leicht aggressiv: „Sie denken doch nicht etwa das ich lüge. Ich bin ein Griffindor, gehöre ihrem Haus an, sie sollten mir glauben.“ Remus lachte trocken, denn er wusste nur zu gut das McLaggen log und das es auch unter den Griffindors Lügner und Betrüger gab, einer der größten Lügner dieses Hauses war schließlich früher angeblich sein Freund gewesen, er schüttelte den Gedanken schnell ab, denn es tat immer noch weh dass wegen dem Verrat von Wurmschwanz sein bester Freund und seine beste Freundin sterben mussten. Er wandte sich wieder dem jetzigen Problem zu: „Also, Mr. McLaggen, dies ist ihre letzte Chance die Wahrheit zu sagen, bevor ich die Konsequenzen verkünde, die sie zu tragen haben. Ich hoffe für sie, dass sie, wenn sie schon nicht mir die Wahrheit sagen wollen, wenigstens in der Ermittlung, die es geben wird, die Wahrheit sagen.“
 

„Sie glauben also diesem Verbrecher, Malfoy“, spuckte er voller Abscheu aus. „Hat er sie auch bestochen? Der Kerl denkt doch, dass er mit Geld alles kaufen kann und sein Ruf und Einfluss zusammen mit seiner Alten Familie und seinem Blut ihn zu etwas Besonderem machen und er sich alles erlauben kann und sogar sie lassen ihm sowas durchgehen? Er Schlägt eine ihrer Schülerinnen und trotzdem glauben sie ihm. Was sind sie nur für ein Lehrer.“
 

Remus war nun wirklich wütend und das hörte man ihm jetzt auch an, als er rief: „Nein, ich glaube Hermione, ihrer Hauskollegin, die sie bedrängt haben. Sie werden noch heute die Schule verlassen Mr. McLaggen und vorerst suspendiert. Wir werden abwarten, was die Lehrerkonferenz zu dem Vorfall sagt und was die Ermittlungen ergeben und dann werde ich über weitere Strafen entscheiden. Sie sollten sich auch auf einen Prozess gefasst machen, denn Miss Granger wird sie Anzeigen. Ich werde jetzt organisieren, dass man sie noch heute ins St.Mungos verlegt.“
 

Er wartet nicht ab, ob der Schüler ihm noch antwortete, sondern drehte sich um und wollte die Krankenstation verlassen, hatte schon den halben Weg zur Tür hinter sich, als Cormac ihm hinterher rief: „Sie werden schon sehen, was sie davon haben. Das ist ungeheuerlich, ich habe Kontakte und sie haben ja die Artikel im Propheten gelesen, beim nächsten werden sie Thema sein. Werwölfe sind nicht besonders beliebt, oder?“ Remus lachte nur darüber, schließlich wussten mittlerweile sehr viele, dass er ein Werwolf war und mittlerweile war er auch stark genug damit um zu gehen, denn seine Frau und sein Sohn gaben ihm ungeahnte Stärke und Selbstbewusstsein.
 

Währenddessen informierte Prof. McGonagall zuerst Nymphadora Lupin von den Ereignissen und bat sie, schon mit den Ermittlungen zu beginnen und als erstes Cormac McLaggen zu befragen, da sie sich ziemlich sicher war, das Remus ihn suspendieren würde und er noch heute die Schule verlassen musste. Nach diesem Gespräch ging sie zurück in ihr Büro und verfasste ein paar Briefe. Sie sprach auch über das Flohnetzwerk mit einem alten Freund, der Richter war und in der Abteilung arbeitete, die Hermiones Fall verhandeln würde, falls sie es anzeigte. Letztendlich konnte sie am Nachmittag noch nicht viel sagen, aber ihr alter Freund hatte ihr gesagt, dass er sie unterstützen würde, wenn sie ein solches Problem hätte, wie sie es ihm hypothetisch geschildert hatte. Im Wesentlichen würde der Gefallen sowieso nur darin bestehen, dass die Richter die Öffentlichkeit und die Presse von dem Fall ausschlossen.
 

Die Anwälte würden angewiesen werden über die Verhandlung nicht zu sprechen, die Richter durften es sowieso nicht und dann blieb nur noch McLaggen, der plaudern konnte und würde.

Hermione und Draco waren still zurück in ihre Räume gegangen. Sie brauchen gar nicht darüber sprechen oder überlegen, ob sie Anzeige erstatten wollten, denn sie waren sich beide darüber klar, dass sie es tun würden, da war es doch vollkommen egal ob irgendwas raus kommen würde oder nicht. McLaggen musste bestraft werden, verurteilt werden. Und selbst wenn dann die Gefahr drohte, dass sie der Schule verwiesen wurden, war das auch ein Preis, den sie zahlen wollten und konnten.
 

Ihnen würde es trotzdem gut gehen und Gerechtigkeit und ein bisschen wohl auch Rache oder Genugtuung war ihnen beiden wichtiger. Draco hätte Hermione nicht mehr unter die Augen treten können, wenn er sie davon abhalten würde Anzeige zu erstatten, mal abgesehen davon, dass er es selber auch unbedingt wollte. Sie ließen sich im Wohnzimmer nebeneinander aufs Sofa sinken und lange Zeit sagte keiner von beiden etwas. Schließlich durchbrach Hermione als erstes die Stille: „Das ist doch unglaublich. Denken die wirklich, sowas würde uns von einer Anzeige abhalten? Ich bin so wütend auf alle. McGonagall hat die ganze Zeit nichts gesagt, obwohl sie es gewusst hat und dann hält sie dich auch noch für einen Schläger, das enttäuscht mich echt. Und Severus, der denkt auch wir sollten keine Anzeige erstatten.“
 

Sie schlug mit der geballten Faust kräftig auf die Sofalehne und machte ihrer Wut lautstark Luft. „Aahrg, das ist doch alles nicht zu glauben.“ Sie war aufgesprungen und tigerte energisch vor dem Kamin auf und ab. Draco wollte sie am liebsten beruhigen, doch eigentlich sah es ähnlich in ihm aus. Auch er war sauer. Hermione warf schnaubend ein: „Nur Remus war wirklich auf unserer Seite. McGonagall hat doch nur Schuldgefühle, weil sie dich verdächtigt hat, mich zu schlagen. Was für ein Witz, sowas würdest du doch nie tun, könntest du ja auch gar nicht. Ich wette, so stark wie der Blutschwur bei uns ist, würde er auch dabei anschlagen außerdem würdest du ja meine Schmerzen auch selber spüren, das wäre doch…..“ Sie unterbrach ihre Ausführungen und lief nur weiter Ruhelos auf und ab, schnaubte zwischendurch wütend, beruhigte sich aber nicht wirklich.
 

Draco, der zwar auch wütend war, aber sich seit gestern selber sehr zurück nahm, da im Moment Hermione einfach wichtiger war und vor allem ihr Wohlergehen, in seinen Augen, momentan sehr von seinem Handeln abhing, hielt sich sehr zurück. Schließlich, als er nicht mehr mit ansehen konnte wie Hermione wütend hin und her lief und, wie er sehr deutlich selber fühlen konnte, auch litt, stand er auf und hielt sie in ihrem Laufen auf. Er zog sie sanft, aber bestimmt in seine Arme und sagte: „Du hast ja recht Schatz, aber wenn wir uns jetzt aufregen, bringt uns das nicht weiter. Wir warten jetzt einfach ab, dass meine Cousine zu uns kommt und unsere Aussagen aufnimmt, sagen ihr, dass wir Anzeige erstatten und ich schreibe nachher noch meinem Anwalt, den Bill und Arthur mir im Sommer empfohlen hatten. Und heute Abend machen wir uns entweder einen schönen Abend zu Zweit oder wir laden unsere Freunde hier her ein. Wir können jetzt sowieso nichts mehr tun.“
 

Er hatte sie während seiner Worte an den Oberarmen leicht festgehalten und ihr in die Augen gesehen. Er merkte, dass seine Ruhe, die er sich, während sie vor dem Kamin hin und her lief, schwer erkämpft hatte, auch sie beruhigte und sie sich entspannte.

Hermione und Draco hatten es sich wieder auf dem Sofa bequem gemacht und nun endlich ausführlich über die Situation gesprochen. Sie hatten, wenig überrascht, festgestellt dass sie die gleichen Ansichten darüber hatten und das sie es leid waren sich von anderen diktieren zu lassen was sie zu tun hatten und außerdem das Gefühl hatten, sie müssten die Dinge selber regeln. Draco wollte sich nicht auf irgendwelche Gefälligkeiten der Direktorin verlassen, die aus Schuldgefühlen ihm jetzt half und, dass sie ihm immer noch nicht traute, hatte sie ja heute zu Genüge bewiesen. Draco hatte für sich schon vor einigen Stunden, oder eher gesagt in der Nacht, als er über Hermiones Schlaf gewacht hatte, und viel zu viel Zeit zum Nachdenken gehabt hatte, eine Entscheidung gefällt.
 

Er hatte aus Angst ein riesen Lügengebäude um sie beide aufgebaut, sich selber vorgelogen das die Häuser ihre Beziehung und Ehe nicht gut heißen würden, dass sie Mitschüler Probleme machen würden. Immer wieder hatte er eigentlich Ausreden gefunden um seine Entscheidung zu rechtfertigen. Doch seit gestern war ihm klar, wie sehr auch ihm das gegen den Strich ging. Ihm war schon lange klar, dass er all die Ausreden nur erfunden hatte, weil er Angst vor den Todessern hatte, weil er nicht glaubte, dass ein Vater sicher im Gefängnis war, sondern immer fürchtete, er könnte auch von dort aus noch seine Kontakte spielen lassen oder ausbrechen und das verhalten seine Mutter bestärkte ihn noch in seinen Ängsten. Doch diese Farce musste endlich aufhören, sie waren beide Unglücklich mit ihrem Versteckspiel.
 

Er war sich ziemlich sicher, dass das gestern nicht passiert wäre, wenn alle gewusst hätten, das sie SEINE Frau war. Er hätte ganz anders schon auf die ersten Annäherungsversuche von diesem widerlichen McLaggen reagieren können, hätte insgesamt anders auftreten können und sie währen jetzt nicht in dieser beschissenen Lage. Sie waren sich einig, dass sie keine Hilfe annehmen würden, außer die von ihrem Anwalt. Außerdem war es ihnen egal ob alles bekannt wurde oder nicht, sie hatte nichts zu befürchten und schließlich war zumindest Hermione lange in Gefahr gewesen den Todessern in die Arme zu laufen und es war trotzdem gut gegangen, wieso sollte es das nicht auch weiterhin. Er erkannte, das seine Angst es nicht wert war sein Leben ein zu schränken und das er endlich aufhören musste sich um alles kümmern zu wollen. Er würde nie alle Unwegsamkeiten des Lebens von Hermione fern halten können und das wollte auch sie nicht.
 

Noch während ihres Gespräches hatte er deshalb einen weiteren Entschluss getroffen, sie sollte endlich ganz genau wissen was er war und tat, daher war nun ein längeres Gespräch fällig. Doch bevor sie miteinander reden konnten, klopfte es an der Tür zu ihren Räumen und als Draco sie öffnete, stand sein Patenonkel davor. Er bat ihn herein und führte ihn ins Wohnzimmer, dann fragte er: „Was führt dich her? Unsere Entscheidung kennst du sicher. Gibt es etwas Neues?“ Severus ließ sich den beiden gegenüber auf die Couch sinken und musterte sie, wie sie da nebeneinander, Arme in Arm saßen. Schließlich sagte er ruhig: „Ja, ich kenne eure Entscheidung, es gab ja keinen Zweifel daran wie ihr euch entscheiden würdet. Die Direktorin hat mit einigen Leuten gesprochen und wird euch unterstützten. Ich bin nicht begeistert von allem, kann euch aber verstehen und werde euch auch unterstützten.“
 

Draco und Hermione hatten ihm ruhig zugehört und nun antwortete Draco: „Danke, aber wir wollen weder deine Hilfe noch die der Direktorin. Ich habe mich lange genug versteckt, andere alles für mich regeln lassen, ich werde jetzt endlich selber Verantwortung übernehmen. Ich weiß, dass du uns helfen willst, weil du uns magst und ich dir wichtig bin, aber ich, nein wir, müssen endlich für uns selber einstehen. Wir wollen auch auf gar keinen Fall die Hilfe der Direktorin. Ihr Misstrauen mir gegenüber, macht mich sehr wütend und Hermione hat es sehr verletzt. Wir wollen nicht, dass sie uns aufgrund von Schuldgefühlen hilft. Das brauchen wir nicht. Wir werden die Dinge auf unsere Weise angehen und selbst wenn wir deswegen von der Schule fliegen sollten, kann uns das egal sein, unser Leben wird dadurch nicht schlechter werden. Du weißt, wir würden auch jetzt schon die Abschlussprüfungen schaffen und wenn wir sie hier nicht machen können, werden wir eine andere Schule finden, die sie uns ablegen lässt, oder sollte es gar nicht gehen, werde ich den Schulräten und dem Ministerium mal in Erinnerung rufen wie viel Geld meine Familie alleine in den letzten Jahren an diese Schule gespendet hat.
 

Ich mag diese Methoden zwar nicht, aber ich lasse mich nicht länger von anderen abhängig machen und andere meine Dinge regeln.“ Severus waren die Gesichtszüge deutlich entglitten und er war einerseits Stolz auf Draco, weil er so stark war, aber andrerseits auch wütend, weil er so dumm war die Unterstützung an zu nehmen. Er erwiderte ruhig: „Das ist nicht dein Ernst Draco oder? Du willst keine Hilfe annehmen?“ Nun war es Hermione, die antwortete: „ Genau so ist es. Traust du uns nicht zu das alleine zu schaffen?“ Severus hob beschwichtigend die Hände und sagte: „Natürlich traue ich euch das zu, aber ihr macht euch mehr Ärger als sein muss.“ Nun war Draco aufgesprungen, seine Wut war wieder hochgekrochen er rief laut: „Mehr Ärger als sein muss??? Wir hätten gar keinen Ärger, wenn wir mit all dem hier offen umgegangen wären. Dieses Schwein hätte nie versucht sich an Hermione zu vergreifen, wenn jeder wüsste, dass sie MEINE FRAU ist. Du weißt genau, dass ich die Macht und die Mittel habe, viel mehr zu erreichen als die Direktorin oder du. Du kannst nicht wirklich denken, dass ich hier stillschweigend sitze, während andere versuchen unsere Probleme zu regeln, wo ich selber doch viel mehr Chancen habe dies in die richtigen Bahnen zu leiten. Wir werden uns in Zukunft weder verstecken, noch klein kriegen lassen. Auch wenn ich mich geändert habe, ich bin immer noch ein Malfoy, und Hermione gehört auch zu dieser Familie. Meinen Stolz habe ich noch nicht verloren und endlich werde ich wieder so handeln, wie es sich für mich gehört. Hast du damit immer noch ein Problem, dein Pech, dann geh.“
 

Er hatte sich wirklich in Rage geredet, war immer lauter geworden und Hermione hatte sich zu ihm gesellt, stand jetzt neben ihm und sah Severus genau so herausfordernd an wie Draco. Nun erhob sich auch Severus, der oft genau so stur war wie Draco, er sagte ruhig: „Sagt mir Bescheid, wenn ihr wieder bei Verstand seid. Euch wurde Hilfe angeboten, die ihr auch annehmen solltet. Ihr wisst, wo ihr mich findet.“ Er rauschte äußerlich beherrscht aus den Räumen, doch innerlich kochte er, was bildet sich sein Patensohn überhaupt ein. Er zeigte gerade deutliche Züge von Lucius, der auch immer mit seinem Einfluss geprahlt hatte und mit dem Kopf durch die Wand wollte. Severus machte sich Sorgen um ihn und um Hermione. Er befürchtete, dass Draco die Gefahr, die durch die noch freien Todesser drohte, unterschätzte und vor allem, da das Ministerium seit der großen Schlacht so gut wie keine weiteren Todesser gefangen nehmen konnte.
 

Nach dem Gespräch beruhigten sich Hermione und Draco langsam wieder und Draco setzte endlich dazu an Hermione alles zu erzählen, was sie noch nicht wusste. Er hatte noch keinen genauen Plan, was er im Bezug auf die Anzeige und den folgenden Prozess tun würde, außer seinen Anwalt ein zu schalten. Er wandte sich Hermione zu, und legte erneut einen Arm um sie, während sie auf dem Sofa kuschelten. Er begann zögerlich: „Hermione, ich muss dir noch einiges erzählen, das dir vielleicht verständlicher macht warum ich manches so handhabe wie ich es tue und ich hoffe, du wirst mir nicht böse sein, das sich dir ein paar Details verschwiegen habe. Ich habe und hatte die ganze Zeit Angst, dass uns Gefahr von den Todessern droht, die noch auf freiem Fuß sind, aber am meisten Angst habe ich wegen meinem Vater, dass er, obwohl er im Gefängnis sitzt, uns noch schaden kann. Ich bin besorgt, was meine Mutter tun können und ich habe Angst um dich.“
 

Hermione schmiegte sich noch enger an ihn und flüsterte: „Was erzählst du mir da, das weiß ich doch alles und nur deshalb habe ich diesem Versteckspiel doch nur zugestimmt.“ Draco gab ihr einen zärtlichen Kuss auf die Stirn und lächelte: „Ja, war ja klar das du das weißt, schließlich kannst du ja in meinen Kopf und mein Herz sehen. Ich hoffe nur, du wirst mir gleich nicht böse sein. Also, das erste, was ich dir sagen muss, hängt mit Bill zusammen. Du weißt ja, dass er seit dem Sommer einen neuen Job hat. Nunja, er arbeitet so zu sagen für mich. Ich hatte ihn doch bei den Unterlagen um Hilfe gebeten und als dann langsam feststand, dass ich damit in naher Zukunft, egal ob ich zur Schule gehen werde oder nicht, nicht alleine klar kommen werde, habe ich ihn erst gefragt ob er Nebenberuflich als Berater für mich arbeiten will. Dem hat er ziemlich schnell zu gestimmt. Ich hätte sicher jemanden finden können, der erfahrener oder qualifizierter ist, aber keinen dem ich so blind vertraut hätte und der trotzdem mit all dem umgehen kann. Ich hätte aufwendig jemanden suchen müssen und trotzdem noch nicht gewusst, ob ich demjenigen vertrauen kann. Ich hatte geplant mich nach und nach in die Firmengeschäfte ein zu arbeiten und das mit Bills Unterstützung, bis ich das meiste selber machen kann und außerdem habe ich den Anwalt, den Arthur mir empfohlen hatte, eingestellt um mich in Rechtsdingen zu beraten. Als der Hogwartsbrief kam und damit klar war, dass ich mich zumindest dieses Jahr nicht um die Firma kümmern kann, war die einzige Lösung, die mir einfiel, Bill zu fragen ob er stellvertretender Geschäftsführer werden will und das auf Dauer, da ich auch später jemanden brauchen werde, dem ich blind vertrauen kann und ich dir nicht zumuten will dich nur für das Familienunternehmen entscheiden zu können.“
 

Er unterbrach seine Ausführungen und wartete gebannt auf ihre Reaktion, doch sie schwieg eine Weile und er fühlte, wie sie nachdachte, schließlich sagte sie: „Ich bin überrascht, dass du einen Weasley als so vertrauenswürdig ansiehst, das du ihm dein Vermögen anvertraust und deine Geschäfte von ihm führen lässt, aber es freut mich. Ich bin sehr froh, dass du mir das jetzt erzählt hast und ich muss zugeben, ich habe geahnt, dass Bill eventuell für dich arbeitet. Ihr hattet zum Ende der Ferien hin auf ein Mal wieder so viel miteinander zu bereden, da war eindeutig war im Busch, aber ich wusste, du würdest es mir schon noch erzählen, wenn es wichtig ist. Also, was willst du mir noch sagen, du wärst nicht so unruhig, wenn da nicht noch mehr wäre.“
 

Sie war ruhig, entspannt und nahm seine Erklärungen gut auf. Schließlich sprach er weiter: „Hm, das ist dann jetzt etwas heikler. Du erinnerst dich sicher, dass ich damals sehr geschockt war, das ich das Familienunternehmen und Vermögen erbe, denn mir war bewusst, dass es sehr groß ist und das mein Vater erst nach Jahren der Einarbeitung an der Seite seines Vaters das Unternehmen führen konnte und das, seit dem er es übernommen hat, es sehr viel größer geworden ist. Fakt ist aber, dass nicht mal ich wusste wie groß die Firma und das Vermögen meiner Familie ist. Erst während meiner Bestandsaufnahme mit Bill wurde erst ihm und dann auch mir klar, dass der Konzern meines Vaters quasi in jedem Segment der Zaubererwirtschaft ein Standbein hat und das es ähnlich in aussieht im Bezug auf die Wirtschaft der Muggeln in England. Wir besitzen Mehrheitsanteile an mehreren großen Aktiengesellschaften in Großbritannien und sogar in ganz Europa und, wie ich feststellen musste, unter verschiedensten Namen und Gesellschaftsnamen. Mein Vater hat seine Geschäfte gut verschleiert, sodass kaum einer weiß, wo er überall seine Finger drin hatte, solange er nicht in seine Geschäftsunterlagen Einsicht hatte. Das meine Familie eine der reichsten der Zaubererwelt war, wussten wir alle, aber uns hat wirklich überrascht, das wir mit großem Abstand die reichste sind, selbst wenn man nur das Vermögen rechnet, das wir in der Zaubererwelt angelegt und gemacht haben, rechnet man noch das dazu was mein Vater in Muggelgeschäften angelegt hatte und dort an Firmenanteilen besitzt, ist meine Familie mit Abstand die reichste in Großbritannien, gehört sogar zu den reichsten in Europa.
 

Nun mussten Bill und ich feststellen, als ich das ganze übernommen habe, dass mein Vater auch eine Menge illegaler Dinge laufen hatte. Die haben wir sofort beendet, soweit das so schnell möglich war und wir mussten auch so einige Mitarbeiter entlassen, die in leitenden Positionen saßen und offensichtlich in seine Machenschaften verwickelt waren. Wir haben uns damit ganz sicher keine Freunde gemacht und ich muss ehrlich sagen, ich bin besorgt über diese weiteren Feinde. Ich glaube, nicht mal meine Mutter weiß, wie erfolgreich mein Vater in den letzten Jahrzehnten war. Er hat seinen Erfolg wirklich geschickt verborgen und immer nur durchblicken lassen, dass er etwas erfolgreicher, etwas reicher oder etwas mächtiger war, als sein Gegenüber.“
 

Leise hatte er seine Erklärung beendet und Hermione war wirklich geschockt. Sie war enttäuscht, dass er nicht vollkommen offen zu ihr gewesen war und das er ihr dies alles erst jetzt sagte. Sie war traurig, weil sie das Vertrauen dadurch beschädigt sah und sie wollte am liebsten aufstehen und davon stürmen, doch das war keine gute Idee, das wusste sie. Draco spürte ihre verletzten Gefühle sehr deutlich, er hatte befürchtet, dass sie so reagieren würde. Er erhob sich langsam vom Sofa und ließ sich vor ihr auf die Knie sinken um ihr von unten herauf in die Augen sehen zu können und ihre Hände in seine zu nehmen. Er sah sie sanft und reumütig an und sagte: „Bitte sprich mit mir, egal was du sagen willst, ich habe deine Wut und Enttäuschung verdient, aber sprich mit mir.“
 

Sie sah ihn traurig an und schließlich, nach schier endlosen Minuten sagte sie leise: „Warum? Warum warst du nicht ehrlich?“ „Ich wollte dich vor dem ganzen beschützten. Es tut mir leid Hermione, bitte glaub mir das“, er sah sie flehend an. Sie biss sich unschlüssig auf die Lippe, in ihr tobte der Kampf zwischen dem Teil, der ihm verzeihen wollte, da sie seine aufrichtige Reue spürte und sah und dem Teil, der wütend auf ihn war, schließlich sagte sie leise: „Versprich mir etwas Draco.“ Er nickte still und sie sprach weiter: „Lüg mich nie wieder an, erzähl mir immer alles und teile mit mir alle Sorgen und Ängste. Ich hätte das alles mit dir tragen können und wir wären jetzt nicht in dieser Lage. Ich weiß nicht, ob ich unter diesen Bedingungen diesem ganzen Versteckspiel zugestimmt hätte. Draco, was alle anderen machen kann uns doch sowas von egal sein. Wenn wir das Unternehmen leiten wollen, holen wir uns halt Leute, die uns das beibringen, auch wenn wir nicht studieren können. Wenn ich in die Forschung will, hole ich mir Leute ran, die mir das fehlenden Wissen vermitteln können und über die Finanzierung muss ich mir doch keine Sorgen machen. Ich brauch dafür sicher keine Universität im Hintergrund, damit ich einen Geldgeber habe. Hast du an sowas nie gedacht? Versprich mir, nie wieder Lügen.“
 

Er nickte langsam und ein erleichtertes Lächeln stahl sich auf seine Züge: „Ja, nichts lieber als das Hermione. Ich verspreche dir, dir alles immer zu sagen, nie wieder Heimlichkeiten oder Lügen. Es tut mir so leid.“ Sie zog ihn langsam zu sich hinauf und küsste ihn liebevoll, lächelte dann und sagte: „Ich liebe dich, auch wenn du noch manchmal in die Alten Verhaltensweisen zurück fällst. Und nun, beenden wir diese Farce. Du gehst zu Severus und entschuldigst dich für deinen, unseren, Ausraster und ich gehe zur Direktorin,“, beide diesen Worten verzog sie traurig das Gesicht: „Und erkläre ihr, dass wir ihre Hilfe nicht wollen und brauchen. Wir treffen uns dann in der Eingangshalle zum Abendessen. Und als aller erstes nimmst du jetzt diese dummen Illusionszauber von unseren Ringen. Ich hab die Heimlichtuerei so satt. Ich werde auch McGonagall sagen, dass sie ganz offen sagen kann weswegen McLaggen suspendiert wurde. Ich freue mich, mit dir, meinem Mann, zusammen zu Abend zu essen.“
 

Sie lächelte und erhob sich, während auch Draco vor ihr aufstand. Er legte seinen Arm um sie und antwortete nur: „Ich bringe dich noch zum Büro der Direktorin und ich bin froh, dass du mir verzeihst.“ Er zog seinen Zauberstab, ergriff Hermiones Hand und murmelte einen Spruch, dann tat er das selber bei seiner Hand und Hermione nickte zufrieden.
 

Sie verabschiedeten sich mit einem kurzen Kuss und Hermione sprach das Passwort und stieg dann die Treppe zum Büro der Direktorin hinauf. Sie klopfte feste an und trat ein, nachdem sie hinein gebeten wurde. Prof. McGonagall saß hinter ihrem Schreibtisch und als sie erkannte, wer eintrat, erschien ein kleines Lächeln auf ihrem Gesicht: „Hermione, schön das sie her kommen, ich hätte sie nach dem Abendessen besucht, denn ich wollte ihnen die Neuigkeiten mitteilen. Bitte setzten sie sich doch.“ Sie wollte zwar nur kurz mit der Direktorin sprechen, aber nun gut, kurz setzten konnte sie sich ja trotzdem, also ließ sie sich nieder. Die Lehrerin lächelte weiter und fragte: „Sie haben sich entschieden?“
 

Hermione nickte und Antwortete: „Ja, wir haben eine Entscheidung getroffen, wir werden auf jeden Fall Anzeige erstatten. Noch heute Abend werden wir alles an unseren Anwalt weiter geben, der sich um alles kümmern wird. Wir haben uns auch entschlossen, keine Hilfe von ihnen in Anspruch zu nehmen. Ihr Misstrauen meinem Mann gegen über hat nicht nur ihn getroffen, sondern auch mich. Außerdem sind wir nicht gerade begeistert davon, dass sie uns die Umstände unter denen wir diese Schule noch besuchen dürfen, verschwiegen haben. Wir wollen uns in Zukunft nicht mehr auf dritte verlassen, sondern nehmen unsere Angelegenheiten selber in die Hand. Sollte dies bedeuten, dass wir die Schule verlassen müssen, werden wir einen Weg finden dagegen vor zu gehen. Wir erwarten nicht, dass sie oder einer unserer Hauslehrer dafür den Kopf hinhält. Zu lange haben wir zugelassen, dass äußere Umstände unser Leben bestimmen, damit ist jetzt Schluss.“ Sie erhob sich bestimmt und die Direktorin sah sie wahrlich überrascht an, wusste wohl nicht ob sie geschockt oder wütend sein sollte.
 

Schließlich fragte die Direktorin tonlos: „Und wie stellen sie sich das vor, Hermione.“ Anscheinend störten sie Hermiones Pläne, doch diese sagte sicher: „Das werden wir noch sehen, wenn es akut wird. Aber haben sie keine Sorge, ihre Position ist nicht in Gefahr und ich weiß, dass sie uns gerne helfen wollten Professor, aber es ist besser für alle, wenn wir für uns selber sorgen. Wir wollen weder sie noch Severus oder Remus vor den Kopf stoßen, doch die Ereignisse gestern und heute haben uns gezeigt, dass wir viel zu passiv waren. Ich nehme an, sie wollen in der Schule auch bekannt geben, dass McLaggen suspendiert wurde? Wurde er doch? Wenn sie wollen, dürfen sie durchaus auch sagen warum, ich habe nicht vor das zu verschweigen. Soll doch jeder wissen, was er getan hat.“
 

Die Direktorin schien immer noch mit der Fassung zu ringen, hatte Hermiones Worte wirklich nicht erwartet. Sie nickte nur knapp und sagte dann: „Gut, wir sehen uns dann beim Abendessen, bis später.“ Hermione verließ wortlos das Büro der Direktorin und machte sich auf den Weg zur Eingangshalle. Überraschenderweise wartete Draco schon auf sie. Er empfing sie mit einem herrlichen Lächeln, zog sie in seine Arme und vergrub sein Gesicht in ihren Haaren. Sie kicherte leise und fragte: „Woher kommt deine gute Stimmung auf einmal?“ „Ach, es ist befreiend sich nicht mehr zu verstecken. Severus ist zwar nicht begeistert, versteht uns aber und hat mir meinen Ausbruch nicht übel genommen. Also alles ist ok. Er macht sich halt immer noch Sorgen um mich“, nuschelte er glücklich in ihr Haar. Sie löste sich etwas von ihm und sagte: „Na dann, lass uns essen gehen, ich habe einen riesen Hunger.“ Draco antwortete grinsend: „Du hast ja heute Morgen auch wenig gegessen. Hast du was dagegen am Slytherintisch zu essen? Ich will mit Daphne und Blaise reden und außerdem meine Frau bei mir haben.“
 

Sie überlegte kurz, was würde wohl passieren wenn sie jetzt am Slytherintisch aß, er schien ihre Gedanken gehört zu haben und antwortete: „Keine Angst, ich werde dich beschützten.“ Er stellte sich übertrieben streif hin und streckte die Brust angeberisch vor. Sie lachte: „Klar, wirst du das Schatz, nagut, lass uns gehen.“ Sie betraten Arm in Arm die Halle, was nicht mehr ganz so viel Aufmerksamkeit erregte wie ihr Eintreten am Morgen, aber trotzdem immer noch nicht normal war. Sie wurden also immer noch angestarrt. Doch die Stimmung wurde schnell wieder zu der gleichen wie am Morgen und plötzlich lagen doch wieder alle Blicke auf ihnen und das Tuscheln begann erneut, als sie sich nicht trennten und auch nicht den Griffindortisch ansteuerten, sonder geradewegs zu Dracos angestammtem Platz an den Slytherintisch gingen.
 

Draco ließ Hermione gegenüber von Daphne und Blaise Platz nehmen und ließ sich dann neben ihr nieder. Sie saßen kaum, und im Rest der Halle herrschte immer noch leises Getuschel, während die Augen auf die Slytherins gerichtet waren, als Pansy laut, und so, dass es jeder in der Halle hören konnte, rief: „Du bringst das Schlammblut an unseren Tisch, du bist eine Schande für die Schlangen, Draco.“ Einige Slytherins nickten zustimmend und andere sahen nur zwischen den beiden hin und her und warteten gespannt, wie das Duell weiter gehen würde, beziehungsweise, ob es überhaupt eines geben würde. Draco sah Pansy kalt an und blickte dann langsam in die Runde: „Du wirst nie wieder so über sie reden oder mit mir, Parkinson. Ich bringe Hermione an diesen Tisch, wann immer ich es will. Sie gehört zu mir und das wird auch mein Haus nicht ändern. Akzeptiert das. Ihr wisst, was denen passiert, die sich mit mir anlegen, nicht um sonst, bin ich seit Jahren das Oberhaupt dieses Hauses. Und du Parkinson, bewegst dich auch sehr dünnem Eis, das weißt du. Muss ich dich daran erinnern, wie es ist nicht beachtet zu werden.“
 

Es war deutlich zu sehen, das Pansy die Erwähnung ihrer „Strafe“ nicht gefiel und auch die Erinnerungen daran sie schüttelten, ihre Maske war halt nicht annähernd so perfekt wie die von Draco, der sehr beherrscht und kalt sprach, dessen Wut Hermione aber deutlich spürte. Nun stand er auf und richtete sich an den Rest der Halle, der sowieso schon gebannt zugehört hatte. „Hat sonst noch jemand was dazu zu sagen?“ Er blickte abwartend in die Halle und fügte dann noch kalt hinzu: „Entweder jetzt oder nie wieder.“ Hier und da schüttelte ein Schüler den Kopf, aber die meisten wichen seinem Blick aus, als er sie ansah. „Nun gut, dann können wir ja jetzt essen.“ Er setzte sich wieder hin und lächelte Hermione neben sich an, dann fragte er ruhig, als wäre nichts gewesen, und als würden sie nicht immer noch viele Schüler anstarren: „Kann ich dir irgendwas reichen, Schatz?“ Sie versuchten sich ganz normal zu verhalten. Hermione unterhielt sich leise mit Daphne, die einen heiden Spaß daran zu haben schien, das Hermione jetzt an ihrem Tisch saß, und der das ganze Aufsehen gefiel.
 

Auch Blaise alberte rum wie sonst und ließ sich nichts anmerkten. Am Lehrertisch hatten nur wenige Lehrer gesessen, als Draco seinen kleinen Ausbruch hatte, aber auch sie hatten sich darüber gewundert. Schließlich betrat die Direktorin durch eine Seitentür die Große Halle und ging direkt auf das Rednerpult zu. Langsam wurde es still in der Halle, denn die Schüler sahen die Direktorin dort vorne stehen, was nur bedeuten konnte das sie eine Ankündigung machen wollte. Sie begann laut und ruhig zu sprechen: „Guten Abend Schüler, guten Abend Kollegen. Ich habe leider eine unschöne Ankündigung zu machen. Mr. McLaggen, aus Griffindor wird bis auf weiteres suspendiert und verlässt in diesen Minuten in Begleitung von Prof. Lupin, seinem Hauslehrer, die Schule. Prof. Lupin wird ihn fürs erste ins St.Mungos bringen, wo er seine Verletzungen auskurieren kann. Der Grund für diese Suspendierung ist ein Vorfall, der sich gestern während der Halloweenparty ereignete. Mr. McLaggen wird vorgeworfen eine Mitschülerin bedrängt zu haben. Einer ihrer Mitschüler ging dazwischen und hat sie verteidigt. Bis der Vorfall geklärt ist, wird Mr. McLaggen suspendiert, danach werden wir weiter entscheiden.“ Sie verließ die Halle wieder, ohne sich am Lehrertisch zum Abendessen hin zu setzten.
 

Da die Direktorin keine Namen genannt hatte, begannen alle sofort wieder zu rätseln was wohl passiert war und alle, die den Vorfall mit Hermione und McLaggen auf der Party und den im drei Besen mit bekommen hatten oder noch im Gedächtnis hatten, zogen auch die Richtigen Schlüsse, wer an dem Ereignissen des letzten Abends beteiligt gewesen war. Das es Hermione gewesen war, die Cormac bedrängt hatte und sicher Draco dazwischen gegangen war. Einige kombinierten auch, dass Draco wahrscheinlich deshalb am Morgen am Griffindortisch bei Hermione gesessen hatte, doch erklärte, dass immer noch nicht warum Hermione jetzt an seinem Tisch saß. Sie konnten sich nicht erklären, warum der Slytherin und die Griffindor anscheinend auf einmal so eng miteinander waren, selbst wenn sie jetzt ein Paar waren. Das restliche Abendessen verlief ruhig, auch wenn Hermione sich bei den Schlangen nicht wohl fühlte, so versuchte doch Draco und Daphne und Blaise ihr ein gutes Gefühl zu geben.
 

Als sie nach fast einer Stunde in der großen Halle schließlich zurück in ihren Räumen waren, waren sie heil froh alleine zu sein, denn nach diesem Tag, hatten auch sie miteinander noch einiges zu bereden und vor allen dingen sehnten sie sich nach Ruhe.
 

Leider sollten sie nicht lange Ruhe haben. Schon am nächsten Morgen sollte die Ruhe vorbei sein. Sie hatten den Abend genutzt, zuerst lange miteinander geredet und dann es genossen, dass sie gemeinsame Räume hatten. Sie waren äußerst zufrieden mit ihren Entscheidungen, fühlten sich freier und endlich von einer Last befreit. Hermione genoss es zum ersten Mal seit Wochen wirklich den Kopf frei zu haben und sich fallen zu lassen. Draco gab sich an diesem Abend sehr viel Mühe, fast als wollte er sie die Schrecklichen Ereignisse des letzten Abends vergessen lassen. Er verwöhnte sie ausgiebig, schuf eine sehr romantische Atmosphäre in ihrem Großen Schlafzimmer und auch ihm war an zu merken, dass er deutlich entspannter war als in den letzten Tagen. Er selber wollte auch vergessen.
 

Sie betraten am Morgen gemeinsam, entspannt und spät die große Halle, in der schon viele Schüler beim Sonntagsfrühstück saßen. Auch diesmal wurden sie neugierig beäugt als sie zum Griffindortisch gingen und sich zu Ginny setzten, die alleine Frühstückte. „Guten Morgen!“, begrüßte sie freudig ihre Freunde und sagte dann noch: „Harry, der Langschläfer pennt immer noch.“ Hermione lachte, schließlich war es schon nach 10 Uhr und sie kannte das schon, Harry und Ron hatten früher immer so lange geschlafen an Sonntagen, an denen es kein Quidditsch gab. Sie setzten sich zu Ginny, die sich an Draco wandte und fragte: „Frühstückst du jetzt immer bei uns? Fänd ich toll.“ Draco grinste und zuckte nur mit den Schultern, während er sich Kaffee einschenkte.
 

Hermione pflichtete bei: „Ich fände das auch toll, mal abwarten. Wir haben ja nichts zu verbergen.“ Sie deutete verstohlen auf ihre Ringe und Ginny verstand den Hinweis und flüsterte: „Ihr wollt es nicht mehr geheim halten?“ Hermione zuckte mit den Schultern und sagte: „Jedenfalls ist es uns egal, ob es raus kommt. McLaggen verdient eine Strafe, außerdem nervt dieses geheim halten. Wir wären jetzt nicht in dieser beschissenen Situation, wenn wir nicht so viele Geheimnisse hätten. Keine Ahnung was die Lehrer jetzt machen, ich hab McGonagall gesagt, dass wir es nicht mehr geheim halten wollen. Mal sehen ob jemand mit mich meinem neuen Namen anspricht.“ „Ich find das cool, dann könnt ihr diesen Idioten endlich mal zeigen. Und McLaggen verdient wirklich eine Strafe“, erklärte Ginny. Sie unterhielten sich rege, auch Draco beteiligte sich an der Unterhaltung, als sie auf ein Mal durch einen Schwarm Eulen unterbrochen wurden, der in die Halle flog.
 

Alle sahen überrascht nach oben, denn es war eigentlich schon viel zu spät für die Post und außerdem Sonntag. Hermione erkannte, dass die Eulen alle zusammen gerollte Zeitungen trugen. Vor ihr und Draco landete je eine der braunen Schuleulen und Hermione erkannte, dass sie ihr einen Tagespropheten brachte. Anscheinend gab es eine Sonderausgabe, es musste also etwas sehr außergewöhnliches passiert sein.
 

Draco nahm der Eule vor ihm schnell die Zeitung ab und bezahlte. Irgendwie hatte er ein ungutes Gefühl. Während des Krieges und in der Zeit, in der der dunkle Lord wieder zur alten Macht aufstieg, hatte es nur wenige Sonderausgaben gegeben und die verhießen immer, dass etwas Schlimmes passiert war. Ungeduldig entrollte er die Zeitung und faltete sie auseinander. Die Titelseite zeigte das Bild eines Mannes, der ihm nur zu gut bekannt war. Es war ein älteres Foto. Er sah herrisch und arrogant in die Kamera, wie er es zu seinen besten Tagen immer getan hatte, wenn ihn die Presse gerade nervte und er sie nicht für seine Zwecke brauchte.
 

Draco wurde übel, als er dieses Foto sah, denn das konnte eigentlich nur eines bedeuten. Für den Tod dieses Mannes, seines Vaters, würde es keine Sonderausgabe geben und er bezweifelte auch stark, dass dieser Mann im Gefängnis nach so kurzer Zeit sterben würde, dafür war er viel zu hart. Er lass geschockt die Schlagzeile, die seine schlimmsten Befürchtungen schon bestätigte, sein Vater war aus dem Gefängnis ausgebrochen, der Prophet titelte: „Gefährlichster Todesser, Lucius Malfoy ausgebrochen.“ Ungeduldig lass er den Artikel, der erstaunlich lang war, dafür das sie eigentlich nichts wussten und daher sicher wieder wilde Vermutungen oder sogar Schmähungen enthalten musste.
 

„Wie gerade bekannt wurde, brach gestern, in dem Morgenstunden des 1. Novembers der gefährliche und gefürchtete Todesser Lucius Malfoy aus dem Hochsicherheitstrakt des neuen Zauberergefängnisses aus. Bisher konnte noch nicht geklärt werden, wie ihm das gelingen konnte, fest steht nur, dass er Hilfe hatte. Das Ministerium ließ verlauten, dass sie fürs erste keine Angaben zum genauen Verlauf des Ausbruches machen werden, da sie noch mitten in der Beweisaufnahme stecken. In den Mittelpunkt der Ermittlungen rücken nun seine Frau Narzissa Malfoy und sein Sohn Draco Malfoy, der zur Zeit die 7. Klasse der Hogwarts Schule für Zauberei und Hexerei besucht.
 

Sie sind die einzigen, die Lucius Malfoy besuchen durften und stehen somit unter dringendem Verdacht ihm beim Ausbruch geholfen zu haben. Bisher ist noch nicht bekannt, wie weit die Ermittlungen sind, aber wir werden sie darüber auf dem Laufenden halten. Zur Zeit fahndet die Aurorenzentrale mit einem Großaufgebot nach dem Flüchtigen, doch bisher gibt es leider keine Spur von ihm.

Wir hoffen, dass seine engsten Angehörigen die Ermittlungen unterstützten werden und brauchbare Hinweise geben werden, denn einen Mann wie Lucius Malfoy wollen wir alle nicht auf freiem Fuß wissen. Aus gut informierten Kreisen des Ministeriums wissen wir, dass bisher sein Sohn, Draco Malfoy das primäre Ziel der Ermittlungen ist. Wir halten sie auf dem Laufenden.
 

Rita Kimmkorn“
 

Draco war schon nach diesem Artikel auf 180, aber darunter gab es einen zweiten, neben dem ein Bild von ihm prangte. Ihm schwante Böses, als er in der linken, unteren Ecke auch noch ein Bild von Harry entdeckte. Er begann zu lesen:
 

„Draco Malfoy zeigt sein wahres Gesicht!
 

Schon vor einigen Wochen berichteten wir an dieser Stelle über den angeblich ehemaligen Todesser, Draco Malfoy und seinen erstaunlichen Wandel, sowie die naive Vertrauensseligkeit von Harry Potter. Wir nahmen damals schon an, dass Mr.Malfoy seinen Sinneswandel nur vorspielt und den weltfremden Harry Potter eingewickelt hat oder sogar, was noch schlimmer wäre, ihn gekauft hat. Hätte Mr. Potter sich einfach von dem ehemaligen Todesser blenden lassen, wäre dies tragisch, doch wohl der Gutgläubigkeit und der Naivität von Mr. Potter zu zu schreiben, was zwar beunruhigend ist, aber deutlich beunruhigender wäre es zu erfahren, dass unser aller Held, Harry Potter so krumme Geschäfte macht. Mr. Malfoy trauen wir beide Vorgehensweisen zu und werden auf jeden Fall dran bleiben, da er jetzt, nachdem sein Vater aus dem Gefängnis geflohen ist, wieder in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit geraten ist.
 

Da Lucius Malfoy nur seine engste Familie besuchen durfte, gibt es eigentlich nur zwei mögliche Varianten, wie er ausgebrochen sein könnte. Wir trauen der einsamen, fast schon Witwe, Narzissa Malfoy solch eine Kaltblütigkeit nicht zu.
 

Wir sehen es als erwiesen an, dass nur Draco Malfoy der Helfer gewesen sein kann, der seinem Vater zur Flucht verholfen hat und hoffen nun, dass wenigstens diesmal das Ministerium durchgreift und sich nicht erneut von ihm blenden lässt.
 

Peter Petel“
 

Draco schnaubte wütend, warf die Zeitung vor sich auf den Tisch und rauschte aus der Halle, das ging wirklich zu weit und auch Hermione reagierte ähnlich, nur nahm sie den Propheten mit.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2011-03-04T08:06:28+00:00 04.03.2011 09:06
wirklich spannend, dass anscheinend cormac der zeitunngsspion ist, das hätte ich wirklich nicht gedacht xD nun ja, wenn er jetzt von hogwarts weg ist, wird er ja auch nicht mehr als spitzel dienen könen oder? o.o

ich bin gespannt, wie draco im nächsten chap vorgehen wird ... es ist spannennd zu beobachten, wie sie alle mit dem kopf durch die wand wollen. die spannung steigt fulminant an.

ich bin schon echt gespannt auf die nächsten chaps.

deine hydrangea


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