„Ich wünsche, dass du dich nach Ceres begibst.“ Seine Augen weiteten sich verblüfft. Was wollte ein Blondie der höchsten Kaste aus den Slums? „Misch dich unter die dort hausenden Mongrels und bringe mir ein Exemplar, dass du als würdig erachtest."
Er war kein selbstloser Mann, der notleidende Geschöpfe von der Straße pflückte, verhätschelte und ihnen ein idyllisches Leben ohne Gegenleistung bescherte. Er war Egoist, der sich passende Sklaven suchte, die er besitzen und vereinnahmen konnte.
Doch… er wusste es noch… allzu gut erinnerte er sich nun wieder daran… Schmerzlich wurde ihm bewusst, dass er an jenem Tag fast an dem Kaffee erstickt wäre, den er vor Schock und Entsetzen in seine Lunge gesogen hatte.
Schockiert glitten Joeys braune Augen von einem Kaiba zum anderen, nicht glaubend könnend, was sich hier gerade abspielte. War das ein Scherz?! Verdammte Scheiße, dann war er echt mega schlecht!
Er verlor die Kontrolle… Das Rauschen in seinen Ohren nahm zu, verschluckte die wispernden Stimmen in seinem Kopf und drohte ihn hinab in die Tiefe zu reißen.
Als dann warme Hände über seine Haut strichen, er die Demütigung der letzten Male durchleben musste, sammelten sich die ersten Tränen in seinen Augenwinkeln, die unbemerkt auf das Bettlaken tropften. „Hör auf damit…“, flehte Draco nun fast.
„Geh!“, zischte er kraftlos und hatte Mühe den Lauf der Waffe gerade zu halten. Er würde abdrücken. Keine Sekunde länger würde er zögern, wenn Kaname den Kopf schüttelte. Niemand durfte ihn so sehen. Niemand!
Ohne Rücksicht auf das verzweifelte Schluchzen des Kleinen schiebt einer von ihnen den Ärmel des dünnen Hemdes nach oben und fixiert den schmächtigen, mit blauen Flecken übersäten Arm mit seinen großen, rauen Händen.
Das Gesicht verzerrt vor Pein, schloss Gaara seine Augen. Er wusste um das Leid, dass er Kankuro und Temari brachte und dennoch… er schien machtlos gegen die Flut der Gefühle, die wie ein Sturm auf ihn einzuschlagen versuchte.
Er war vor Angst wie gelähmt, vermochte nicht, sich aufzurichten und zu seiner für immer verlorenen Familie zu laufen…
Tot… sie waren alle tot… getötet von diesen Wesen vor ihm…
Bernsteinfarbene Augen, die nur so vor Temperament und Feuer sprühten… Ein schmaler Körperbau und ebenso schmale Hüften… feste Brustmuskeln und eine helle, nur leicht gebräunte Haut… dieser Junge war perfekt!
Stumm blickte er ihn an.
Durchdringend und ehrlich, ehe er sich vorneigte und Kamui Worte ins Ohr hauchte, die diesem erneut die Tränen in die Augen trieben.
Wohlwollend musterte er die verheulten Augen des Jungen. Ja… dieser Engel würde ihn noch reicher machen. In diesen Augen stand die reine Unschuld geschrieben.